Energiekosten senken und Ressourcen sparen beim Sportverein DJK Weingarts
Nachdem ich rund anderthalb Jahrzehnte lang im Ausland gelebt habe, bin ich 2015 zurück nach Deutschland gezogen. Seit meiner Rückkehr engagiere ich mich intensiv bei unserem Sportverein – der DJK Weingarts. Der Verein wurde 1961 gegründet und hat genau genommen sogar mehr Mitglieder als der Ort Einwohner hat. Wie das geht? Nun ja, einer meiner Vorgänger war beruflich viel unterwegs und hat überall ordentlich die Werbetrommel für den Verein gerührt, so dass wir tatsächlich auch in Hamburg, Düsseldorf oder Berlin Mitglieder haben.
Mit meiner Rückkehr nach Oberfranken bin ich in den vorzeitigen Ruhestand gegangen und konnte mich dementsprechend anderen Dingen widmen. So begann ich damit, mich mit dem Thema Photovoltaik zu beschäftigen. Als ich wenig später auf unserem Haus die erste Anlage errichten ließ, lernte ich auch den bei uns in der Region größten Anbieter kennen, mit dem ich sofort auf derselben Wellenlänge war. Inzwischen ist daraus ein freundschaftliches Verhältnis geworden. Dazu besuchte ich Vorträge zum Thema Photovoltaik.
So kam es, dass 2016 der damalige Ehrenvorstand des Vereins an mich herantrat und mich bat, mit Photovoltaik Geld zu sparen. „Du, wir zahlen aktuell im Monat 600 Euro Stromkosten – kannst du uns da nicht helfen?“, wurde ich also gefragt. Meine Antwort: „Ja, da braucht ihr eine PV-Anlage mit Batteriespeicher, wie bei mir zu Hause.“ Ich habe danach alles selbst durchgerechnet, habe viel über Sonderpreise verhandelt, und 2017 kam dann die Solaranlage mit 39,5 kWp, zusammen mit drei Powerwalls. Die Anlage hat eine Nennleistung von 35.000 kWh, womit wir schon in den ersten Jahren eine Autarkiequote von zum Teil gut 70 Prozent erreichen konnten.
Als ich dann in der ersten Jahresversammlung die Zahlen vorgestellt habe, haben mir die Leute aus der Gegend die Bude eingerannt – „Ich will auch so eine Anlage!“ Inzwischen habe ich schon über 10 Stück hier in der Gegend gemacht und die Installationen begleitet, einfach weil’s mein Hobby ist. Vor allem aber hat sich die Sache für den Verein gerechnet: Von vorher 600 Euro Stromkosten im Monat sind wir mittlerweile in der Gewinnzone angekommen. Wir bekommen monatlich sogar 20 Euro raus durch die Anlage.
Wir betreiben mit dem Solarstrom nicht bloß die Sportstätten wie beispielsweise die Flutlichtanlage des Fußballplatzes, sondern auch eine große Sportgaststätte – inklusive Saalanbau. Der Saal fasst rund 200 Leute, die Gaststätte noch mal 80, plus noch mal 40 im Nebenraum. Wir können also Catering für über 300 Gäste machen.
So gut wie jedes Wochenende wird unsere Gaststätte denn auch genutzt – für irgendwelche Feiern, Jubiläen, runde Geburtstage, Hochzeiten oder auch politische Veranstaltungen. Die Küche brummt entsprechend oft, und sie braucht, wenn unser Koch für sein typisch fränkisches Catering 300 Essen zubereitet, sehr viel Strom. Wenn unser Industriegeschirrspüler läuft oder einer der verschiedenen Öfen an ist, sieht man das gleich in der Tesla App.
Die Flutlichter des Fußballplatzes verbrauchen durch die Umstellung auf LED jetzt auch noch weniger Strom. Den Stromüberschuss werden wir dann für andere Dinge nutzen. Zum Beispiel bieten wir unseren Gästen seit 2021 eine kostenlose Ladestation für E-Autos. Die hat eine Steuerung: Dadurch entladen wir also nicht die Powerwalls, sondern man kann tagsüber, wenn wir solaren Stromüberschuss haben, kostenlos Strom tanken.
Auch unser alter Bus, mit dem die Mannschaften zu Auswärtsspielen fahren, wird im Sommer 2022 durch einen Elektrobus ersetzt. Dann fahren auch die Teams mit Strom aus eigener Produktion.
Außerdem sind aktuell zwei Erweiterungen geplant: Auf das Gebäude über der Garage, wo der Elektrobus stehen wird, soll eine weitere Kombination aus PV und Powerwall installiert werden. Und auch die alte Ölheizung wollen wir kommendes Jahr endlich außer Betrieb nehmen, und wenn dann da neue Wärmepumpen reinkommen, brauchen wir auch da eine Erweiterung.
Wirtschaftlichkeit hat für mich immer die oberste Priorität, schließlich sind wir ein kleiner Verein, große Sprünge können wir uns nicht erlauben. Dass die Umstellung auf PV und Tesla Powerwall neben den finanziellen Vorteilen auch noch Ressourcen spart, ist ein toller Nebeneffekt.
Fallstudie herunterladen